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  • martin1060

Marktanalyse - Woche 41/2020

Aktualisiert: 12. Okt. 2020

Nach wie vor hohe Bewertung der Aktienmärkte, US-Wahlen: Was geschieht wenn nichts geschieht?



Bewertung der Aktienmärkte in den USA


Ob die Bewertung hoch oder tief ist lässt sich im historischen Vergleich relativ gut erkennen. Ein üblicher Indikator ist das P/E-Ratio. Das heisst der Preis einer Aktie wird durch den Ertrag pro Aktie dividiert.

Diese Bewertungsgrösse hat einige Nachteile. Der Ertrag pro Aktie kann eine Firma mit ausserordentlichen Massnahmen sehr stark beeinflussen. Dazu gehören Übernahmen, Fusionen oder Abschreibungen. Der Nobelpreisträger Robert James Shiller hat eine Version eines P/E Indikators entwickelt, der die grössten Nachteile beheben soll. Die genaue Berechnungsmethode findet man hier.

Quelle: Oddo Bhf, Kapitalmarktausblick 2021, Seite 32


Das aktuelle Shiller P/E zeigt an, dass die Märkte in den USA schon sehr hoch bewertet sind.


Auch der legendäre Investor Warren Buffett hat einen Indikator entwickelt. Er setzt die gesamte Marktkapitalisierung der Börse in Amerika ins Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt des Landes.


Quelle: Oddo Bhf, Kapitalmarktausblick 2021, Seite 33


Auch dieser Indikator legt nahe, dass eine Korrektur eigentlich überfällig ist.


Auch wenn die Bewertungen hoch sind, dreht die Börse meist nicht einfach langsam nach unten. Trends dauern meist länger als alle denken und es braucht einen Auslöser, damit es zu einem Trendbruch kommt. Ein solcher könnte die US-Wahlen sein.



US-Wahlen: Was geschieht wenn nichts geschieht?


Wir haben im letzten Marktbericht der Woche 40 unser Basisszenario zu den US-Wahlen erläutert.


Wir haben dabei die folgende Grafik gezeigt:

Quelle: Markus Koch Wall Street Report, 28.9.2020, Zeitstempel 8.52


Die Betrachtung der Wahlen seit 1948 legt nahe, dass die Märkte einen Monat vor der Wahl tendenziell sinken, und wenn die Entscheidung der Wahl feststeht wieder steigen. Unser Basisszenario stellt ja aber ein Wahlresultat am 4. November in Frage. Trump wird ein knappes Wahlresultat nicht akzeptieren und vor Gericht gehen.

Was viele vergessen haben ist, dass wir im Jahr 2000 einen solchen Fall hatten. Bei dieser Wahl ist der Demokrat Gore gegen Bush Junior angetreten.

Quelle: ZKB, Anlagen International, Oktober 2020, Seite 5


Quelle: Markus Koch Wall Street vom 6.10,2020, YouTube, Sparen wir uns das Ratespiel, Zeitstempel 3.24


Bei diesen Wahlen hatte Gore bereits die Mehrheit der Wahlstimmen gewonnen aber nicht die Mehrheit der Elektorenstimmen. Hier gab es einen grossen Streit bei der Abstimmung in Florida. Gore hat erst Wochen nach dem Abstimmungstag aufgegeben.

Die Grafik zeigt wie die Börse darauf reagiert hat. Der Weltaktienindex MSCI World hat fast 10% eingebüsst und die Volatilität ist stark angestiegen. Relativ sicher war man in Substanzaktien, Gold und US-Staatsanleihen.


Trump weiss wie wichtig der Aktienmarkt für ihn ist. eine starke Marktkorrektur würde seine Wahlchancen verringern. Er wird daher all seine Möglichkeiten ausnutzen, damit es nicht dazu kommt. Dazu gehören Dekrete, Sonderhilfen oder seinen Einfluss auf die Notenbank, dessen Präsident den Job ja nur hat, weil Trump ihn nominiert hat.


Wir korrigieren daher unsere Aussage von letzter Woche leicht. Wir können uns gut vorstellen, dass die Börse den Seitwärtstrend der seit August anhält nicht verlässt und erst kurz vor oder nach den Wahlen nach unten ausbrechen könnte.




Zusätzliche Bildquellen: Anfangsgrafik Designed by Freepik


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