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Marktanalyse - Kalenderwoche 14/2025

  • martin1060
  • 10. Apr.
  • 5 Min. Lesezeit

Es ist wichtiger, weniger zu verlieren als in steigenden Märkten das Maximum herauszuholen; die Kraft der Diversifikation.




Die Weltwirtschaft steht vor grossen Herausforderungen. Die Handelsbarrieren, die durch die von Donald Trump verhängten Zölle und den daraus resultierenden Handelskonflikt, haben die Märkte in Aufruhr versetzt.

Diese Unsicherheit hat die Stimmung der Investoren stark getrübt, insbesondere in Bezug auf die wachsende Sorge vor einer möglichen Rezession.


Seit Monaten haben wir uns auf eine Anlagestrategie konzentriert, die weniger auf das Maximieren der Gewinne in einem aufwärts tendierenden Markt setzt, sondern vor allem darauf abzielt, das Risiko in schwierigen Zeiten zu minimieren und das Portfolio langfristig zu stabilisieren. Wir haben in vielen Marktberichten darüber geschrieben.


 Quelle: Marmot & Tradingview, 09.04.2025

 

 Das Diagramm zeigt die tägliche Performance des S&P 500, wobei ein langfristiger Aufwärtstrendkanal (grün markiert) sowie wichtige Ereignisse wie die Deepseek-Ankündigung, die Q4-Ergebnisse von NVIDIA und die Trump-Steuerankündigung hervorgehoben sind. Die technischen Indikatoren RSI und MACD weisen auf eine bärische Divergenz hin, was bedeutet, dass der Preis weiter stieg, obwohl die zugrunde liegende Dynamik nachliess. Diese Divergenz ist häufig ein Zeichen dafür, dass eine Marktumkehr bevorstehen könnte.


Zu Beginn von 2024 bis Anfang 2025 folgte der S&P 500 einer starken Aufwärtsbewegung. Nach der Deepseek-Ankündigung und den NVIDIA Q4-Ergebnissen begann der Markt jedoch eine Korrektur. Um die Dynamik der Kurse besser erfassen zu können, verwenden Finanzspezialisten verschiedene Indikatoren, wie den TSI (Relative Strenght Index) oder den MACD (Moving Average Convergence Divergence). Sowohl der RSI als auch der MACD bildeten tiefere Hochs, während der Preis weiter anstieg – ein typisches Zeichen für eine bärische Divergenz, die oft auf eine bevorstehende Umkehr hindeutet. Dies zeigt, dass der Preisanstieg zwar weiterhin stattfindet, jedoch die zugrunde liegende Marktdynamik bereits schwächer wird.


Kurz darauf brach der Index unter seinen langjährigen Trendkanal. Die Zollankündigung von Trump fiel mit einem steilen Rückgang zusammen, aber es scheint, dass die Marktbewegung bereits auf eine Korrektur hindeutete, besonders bei Technologiewerten.

Zusammenfassend zeigt das Diagramm, dass der Markt sich bereits in Richtung einer Korrektur bewegte, insbesondere im Technologiesektor. Die Trump-Zollankündigung hat diesen Trend zwar nicht ausgelöst, aber definitiv beschleunigt und verstärkt.


Quelle: Twitter X: Global Markets Investor, @GlobalMktObserv, 20.02.2025


Die zweite Grafik zeigt die Volumen von Privatinvestoren, die seit Januar 2024 in den Technologiesektor geflossen sind. Die Volumen, die in den breiten Markt (S&P 500) geflossen sind, waren rückläufig, dafür haben die Volumen, die in den Technologieindex NASDAQ geflossen sind, stark zugelegt.


Vor allem seit Anfangsjahr sind die Volumen explodiert. Dieses Diagramm haben wir bereits zuvor in einem Marktbericht verwendet, um vor dem Ende des Tech-Trends zu warnen. Dabei haben wir die Tatsache hervorgehoben, dass Tech-Aktien zu diesem Zeitpunkt massiv überbewertet waren – eine Situation, die eine Korrektur fast unvermeidlich machte und sich in den darauffolgenden Marktrückgängen deutlich zeigte.

Quelle: Isabelnet, 15.03.2025


Diese Grafik, die wir auch bereits zuvor verwendet haben, zeigt den PE10-Indikator der USA (schwarze Linie), der Industrieländer (blaue Linie) und der Schwellenländer (rote Linie). Damals haben wir auf die erhebliche Überbewertung der US-Aktien hingewiesen. In Zeiten grosser Unsicherheiten, insbesondere in den USA, neigen Investoren dazu, sicherere und besser bewertete Anlagen zu bevorzugen.


Deswegen haben wir uns entschieden, in europäische Value-Aktien zu investieren, statt weiterhin in den stark überbewerteten US-Markt zu investieren. Diese Entscheidung hat sich als richtig erwiesen, da europäische Value-Aktien in den letzten Wochen bemerkenswert gut gehalten haben, wie wir später sehen werden.

Angesichts unserer Markterwartungen haben wir uns entschieden, auf eine ausgewogene Anlagestrategie, die sich auf Diversifikation und European Value Investment konzentriert.

Diese Strategie zielt darauf ab, Unternehmen zu identifizieren, deren Aktien unter ihrem wahren Wert gehandelt werden und die eine solide Fundamentalanalyse bieten. In Krisenzeiten, in denen der Markt volatil ist und spekulative Anlagen unter Druck geraten, bieten Value-Aktien eine stabilere und widerstandsfähigere Performance.

  


Quelle: Marmot, 09.04.2025


Im folgenden Diagramm sehen wir den Vergleich zwischen Gold (gelbe Linie), Europäische Substanzaktien (Value, dunkelblaue Linie) und US-Technologieaktien (hellblaue Linie). Während der Markt unter den Unsicherheiten und Schwankungen litt, zeigten sich deutliche Unterschiede in der Performance der einzelnen Anlageklassen.


Diese Zahlen sprechen für sich: Während Tech-Aktien, wie der starke Rückgang von US-Technologieaktien zeigt, massiv an Wert verloren, konnten Gold und europäische Value-Aktien relativ gut standhalten und sich als sicheren Hafen in einem unsicheren Marktumfeld beweisen. Die stark überbewerteten US-Technologieaktien erlebten eine deutlich stärkere Korrektur. Inmitten der Marktunsicherheiten und der allgemeinen Korrektur litten Tech-Aktien, währenddessen boten Gold und European Value-Aktien eine willkommene Absicherung und erwiesen sich als widerstandsfähig. Die scharfe Korrektur bei Technologieaktien unterstreicht auch, dass unsere Warnungen vor einer Überbewertung in diesem Sektor gerechtfertigt waren.


Zusammenfassend zeigen die Marktbewegungen der letzten Monate deutlich die Bedeutung einer differenzierten Asset-Allokation. Investoren, die früh in Gold und Value-Aktien investiert haben, konnten Verluste begrenzen, während das hohe Risiko im Technologiesektor schmerzhaft realisiert wurde.


Ein entscheidender Bestandteil dieser Strategie ist Diversifikation. Es geht nicht nur darum, Positionen zu halten, die in einem schwierigen Markt stabil bleiben, sondern auch darum, Risiken durch eine gezielte Verteilung auf verschiedene Anlageklassen zu streuen. Doch wie das nächste Diagramm zeigt, ist Diversifikation nicht immer gleich Diversifikation – es gibt ein Optimum.


Quelle: Marmot, 09.04.2025

 

Während es unerlässlich ist, das Portfolio gut zu diversifizieren, um das Risiko zu streuen und sich gegen Marktschwankungen abzusichern, zeigt das nächste Diagramm auch, dass Überdiversifikation kontraproduktiv sein kann.

Die optimale Anzahl an Positionen, um eine solide Diversifikation zu erreichen, liegt bei etwa 15. Dies ist die Zahl, die im Diagramm als ideal dargestellt wird, da sie eine ausreichende Streuung des Risikos ermöglicht, ohne dass die einzelnen Positionen zu stark verwässert werden. Eine zu hohe Anzahl an verschiedenen Anlagen führt oft dazu, dass die Performance des gesamten Portfolios verwässert wird und die positiven Effekte einer gezielten Diversifikation verloren gehen.


Es geht also nicht nur darum, möglichst viele Titel in das Portfolio aufzunehmen, sondern vielmehr darum, die richtigen Value-Investitionen auszuwählen und diese sinnvoll zu kombinieren. Wie wir im vorherigen Diagramm gesehen haben, hat eine kluge Diversifikation, insbesondere durch Value-Aktien und Gold, nicht nur den Marktabschwung gemildert, sondern auch die Auswirkungen von Fehlbewertungen im Tech-Sektor abgefedert.


Die Erwartungen vieler Anleger sind so pessimistisch wie seit der COVID- oder der Finanzmarkt-Krise 2007/8. Es gibt zwar durchaus Grund zur Sorge, aber die Wirtschaft wird einen Weg finden, mit der neuen Situation umzugehen. Zudem werden wir erst in 2-3 Monaten sehen, ob die Wirtschaft wirklich in eine weltweite Rezession abrutscht. In der Zwischenzeit erwarten wir eine Stabilisierung an den Börsen. So haben wir die Turbulenzen auch genutzt, um alle Bargeldreserven, die noch vorhanden waren, zu investieren.


Anmerkung: Dieser Bericht wurde geschrieben, bevor Trump die Zölle um 90 Tage aufgeschoben hat. Diesen Schritt von Trump werden wir im nächsten Marktbericht analysieren.


Die Hauptgefahr kommt aus unserer Sicht von der hohen US-Staatsverschuldung. Auf diesen Punkt werden wir in einem späteren Marktbericht eingehend eingehen.





Zusätzliche Bildquellen: Anfangsgrafik Designed by Freepik


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Die Inhalte in den Blogs dienen ausschliesslich zu der allgemeinen Information und dazu, dass sich potenzielle Kunden ein Bild über unsere Arbeitsweise machen können. Es sind keine Empfehlungen, die zu dem Erwerb oder Verkauf von Vermögenswerten führen sollen und keine Anlageberatung. martInvestments kann nicht beurteilen, ob und wie die gemachten Aussagen zu Ihren Anlagezielen und Ihrem Risikoprofil passen. Wer auf der Basis von diesen Blogeinträgen Anlageentscheide trifft, trifft diese ausschliesslich auf eigene Verantwortung und Gefahr. martInvestments kann nicht für allfällige Verluste verantwortlich gemacht werden, die sie aufgrund von Informationen in diesem Blogeintrag gemacht haben. Die erwähnten Produkte sind keine Empfehlung, sondern es soll aufgezeigt werden, wie martInvestments arbeitet und solche Produkte aussucht. martInvestments ist zudem völlig unabhängig und verdient kein Geld in irgendeiner Form von Produktanbietern.



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