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  • martin1060

Marktanalyse - Woche 34/2020

Aktualisiert: 14. Sept. 2020



Ich möchte diesen Wochenbericht mit einem Einschub zur allgemeinen Wirtschaftstheorie beginnen. In einer Volkswirtschaft sollte die Geldmenge und die Summer aller Güter gleich sein. Ist die Geldmenge höher, gibt es Inflation und ist sie tiefer, so gibt es Deflation. Soviel zur allgemeinen Theorie. Eine gute weiterführende Lektüre dazu findet man hier bei Wikipedia.


Wie wir alle bereits wissen stecken wir in der grössten Wirtschaftskrise seit 1930. Die Wirtschaftsleistung bricht aufgrund der Pandemie massiv ein. 1930 haben die Notenbanken gemässe der oben beschriebenen Theorie reagiert. Da die Summer aller Güter abnahm, musste die Geldmenge reduziert werden. Die Folge war eine 10 Jahre dauernde Depression, die mit zwei Weltkriegen geendet hat. Die Notenbanken geben heute an, daraus gelernt zu haben. Bereits in der Finanzkrise haben die Notenbanken die Geldmenge ausgeweitet aber was jetzt geschieht, ist schlichtweg präsedenzlos:


Die Notenbanken erhöhen nicht einfach die Geldmenge, sie lösen einen Tsunami aus. Was sind die Folgen? Kurzfristig positiv, da die Wirtschaft mit Geld und billigen Krediten versorgt wird, um Konkurse zu verhindern. Die "negativen" Folgen sind eine Vermögensinflation. "Negativ" ist gesamtwirtschaftlich gemeint, da es sich um eine Fehlallokation von Ressourcen handelt. Der individuelle Investor profitiert aktuell massiv davon. Ein grosser Teil der Geldmenge, mit dem die Notenbanken den Markt fluten landet in Immobilien, Aktien und Gold.

Immobilienpreise kennen nur den Weg nach oben, Gold ist auf neuem Allzeit-höchst und die Aktienmärkte fast wieder auf dem Stand von vor der Pandemie und haben sich komplett von der Realwirtschaft entkoppelt. Es bilden sich Spekulationsblasen, die jederzeit platzen können.

Ein empfehlenswertes Video von CNBC zu diesem Thema findet man bei Youtube. Der Titel ist: Why The Stock Market Is Up With 42 Million Americans Out Of Work


Es gibt den weisen Spruch an der Böse: "The trend is your friend". Trends haben die Eigenschaft länger zu dauern als Alle denken. Da die Notenbanken und Regierung mit aller Macht die negativen Folgen der Pandemie bekämpfen, gehen wir davon aus, dass die aktuellen Trends noch andauern.


Was diese Woche erwähnenswert ist, ist dass die Realzinsen in den USA um über 30% zugelegt haben. Das hört sich dramatisch an aber ist schlussendlich eine Steigerung von 0.3% auf 0.4%:


Dadurch wurde der USD-Sinkflug kurzfristig gebremst. Und wenn der USD steigt, sinkt in der Regel Gold. Es gibt eine meist negative Korrelation zwischen dem USD-Index und Gold:


Quelle: Macrotrends


Obwohl die Notenbanken sagen, dass sie die Zinsen über Jahre tief halten wollen, rechnen wir mit einem leichten Anstieg der Nominalzinsen in den USA. Die massiv grossen Defizite der US-Rechnung und die neuen Unterstützungsprogramme von Trump müssen finanziert werden. In dieser Woche hat gezeigt, dass zu wenig Investoren bereit sind dem US-Staat diese Summe zu leihen. Darum sind die Zinsen leicht gestiegen.


Unsere Schlussfolgerung: Der USD wird wohl in den nächsten Wochen gegenüber dem EUR weiter leicht zulegen. Wir haben beim Ausbruch der Krise für unsere Kunden Gold gekauft. Die Goldposition ist über 20% im Plus. Wir nutzen nun die höhere Notierungen bei Gold, um Gewinne mitzunehmen.


Obwohl es so scheint, dass kurzfristig die meisten Theorien der Wirtschaftswissenschaften nicht gelten, sollte man bezüglich einer möglichen Inflation vorsichtig sein. Wir empfehlen in jeder Obligationenallokation einen Teil von 5-10% in inflationsgeschützten Anleihen aufzubauen.


Zusätzliche Bildquellen: Anfangsgrafik Designed by Freepik



Disclaimer:

Die Inhalte in den Blogs dienen ausschliesslich zu der allgemeinen Information und dazu, dass sich potentielle Kunden ein Bild über unsere Arbeitsweise machen können. Es sind keine Empfehlungen, die zu dem Erwerb oder Verkauf von Vermögenswerten führen sollen und keine Anlageberatung. martInvestments kann nicht beurteilen ob und wie die gemachten Aussagen zu Ihren Anlagezielen und ihren Risikoprofil passen. Wer auf der Basis von diesen Bolgeinträgen Anlageentscheide trifft, trifft diese ausschliesslich auf eigene Verantwortung und Gefahr. martInvestments kann nicht für allfällige Verluste verantwortlich gemacht werden, die sie aufgrund von Informationen in diesem Blogeintrag gemacht haben. Die erwähnten Produkte sind keine Empfehlung, sondern es soll aufgezeigt werden wie martInvestments arbeitet und solche Produkte aussucht. martInvestments ist zudem völlig unabhängig und verdient kein Geld in irgendeiner Form von Produktanbietern.


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