Weiterhin sehr positive Märkte, Window-Dressing, Tesla im Himmel, Contrarian-Tipp: Brexit als Anlagechance
Die Märkte sind weiter in Feierlaune. Es scheint, dass das sogenannte Window-Dressing der Banken begonnen hat. Damit sind Aktivitäten der grossen Banken gemeint, "optisch" ihre Portfolios zu verbessern.
Viele Anleger schauen ein mal pro Jahr in ihren Depotauszug und zwar auf den von Ende Jahr. Bei Aktien die im Portfolio aufgeführt sind und die eine schlechte Rendite 2020 hatten, werden vom Kunden kritische Fragen gestellt. Wie zum Beispiel: "Warum waren sie den nicht in Tesla oder Amazon investiert? Warum haben sie diese Gelegenheit verpasst?" Also werden Ende Jahr die schlecht gelaufenen Aktien verkauft und die sehr gut gelaufenen Aktien noch gekauft. Die sieht der Kunde dann im Depot und ist zufrieden.
Im Dezember ist daher relativ typisch, dass die im Jahr gut gelaufenen Aktien noch weiter zulegen.
Einen kleinen Seitenhieb auf passiv verwaltete ETFs kann ich mir diese Woche nicht verkneifen. Am 21. Dezember wird Tesla in den S&P 500 aufgenommen. Viele aktive Manager waren seit Jahren in Tesla investiert aber passiven Investoren war dies bisher verwehrt. Ab dem 21. Dezember MÜSSEN ETFs nun Tesla kaufen. Dies wird weitere Käufe in Milliardenhöhe auslösen.
Aktive Manager verkaufen nach der Jahrhundert-Rallye nun die Tesla Aktien, da sie stark überbewertet sind. Die ETFs kaufen nun die Aktien auf einem absoluten Höchstwert.
Anleger die Tesla seit längerem halten, sollten sich zu dem Zeitpunkt einen Verkauf der Aktie überlegen.
Der Brexit als Anlagechance
Unsicherheiten sind schlecht für die Börsen. Wie sich der Brexit wirklich auf England auswirkt und ob jetzt der harte oder weniger harte Brexit kommt, sorgte genau für diese Unsicherheit. In den letzten drei Jahren lag die Rendite des englischen Aktienmarktes dann auch massiv (über 30%) hinter dem des europäischen Aktienmarktes.
Kein Anleger hat 2020 Aktien in England gekauft. Aber manchmal lohnt es sich gegen den Strom zu schwimmen. Eine Anlage in englische Aktien könnte jetzt genau so ein Fall sein.
Fast alle negativen News sind in den Kursen bereits enthalten. Totalkollaps der Wirtschaft, mögliche neue Konflikte in Nordirland, Versorgungsengpass mit Lebensmittel und kilometerlange Staus von Lastwagen an der Grenze. Noch schlimmere Nachrichten sind fast nicht möglich. Aber es könnte durchaus positive Nachrichten geben:
Eine Einigung mit der EU auf einen weichen Brexit in letzter Sekunde.
Nach dem Brexit läuft alles wie bisher. Alle haben genug zu essen und die Fabriken stehen nicht still.
England schliesst Freihandelsabkommen mit vielen Ländern, die bessere Konditionen beinhalten als noch zu EU-Zeiten.
Auch wenn die Börse dies aktuell suggeriert; England wird auch nach dem Brexit nicht untergehen.
Weitere Argumente die die Anlageidee in englische Aktien unterstützen:
Wenn man die Gewinnschätzungen für die nächsten 24 Monate für europäische und englische Aktien vergleicht, so werden die Aktien in England zu einem Abschlag von 20% gehandelt. Diese Werte sah man das letzte Mal in der Finanzkrise, in der England mit der grossen Finanzindustrie besonders in Mitleidenschaft gezogen wurde:
Quelle: Markus Koch Wall Street Report, 01.12.2020, Zeitstempel 24:41
Wenn man die Gewinnschätzungen für die nächsten 24 Monate für amerikanische und englische Aktien vergleicht, so ist der Abschlag mit über 35% noch grösser:
Quelle: Markus Koch Wall Street Report, 01.12.2020, Zeitstempel 25:07
Wir sehen aktuell eine historische tiefe Bewertung von englischen Aktien. Sobald auch nur geringfügig gute Neuigkeiten von der Brexit-Front kommen, kann sich das Bewertungsfenster schliessen.
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