- martin1060
Marktanalyse - Kalenderwoche 46/2022
Stagflation zeichnet sich ab, Europa spart Gas, wie positionieren sich die grossen Anleger fürs Jahresende?

Chart der Woche

Quelle: F&W, Chart des Tages, 9.11.2022
Der Chart zeigt den Gasverbrauch in Deutschland der letzten Jahre. Die schwarze Linie zeigt den Durchschnittsverbrauch zwischen 2018 und 2021. Die Balken den aktuellen Verbrauch in 2022.
Warum das wichtig ist
Die Massnahmen, um Gas zu sparen, scheinen zu wirken. In Deutschland wird weniger Gas verbraucht als in den Jahren davor. Viel hängt natürlich auch von dem warmen Herbst ab. Deutschland ist das am meisten abhängige Land vom russischen Gas in Europa. Viele Anleger investieren nicht, weil sie mit einer Energieknappheit rechnen. Deutschland wäre dann am meisten betroffen.
Aktuell sieht es aus, dass diese Befürchtungen übertrieben sind und nicht eintreffen werden.
Stagflation zeichnet sich ab

Quelle: Isabelnet, 17.11.2022
Die Grafik zeigt den Globalen PMI (schwarz) und die Aktivität der Notenbanken (blau). Der globale monetäre Stimulus, zeigt in der Regel ca. 8 Monate früher an, in welche Richtung sich der PMI bewegen wird. Der Purchasing Managers Index (PMI) , ist der wichtigste und verlässlichste Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität.
Um die hohe Inflation zu bekämpfen, bremsen die Notenbanken weltweit die wirtschaftliche Aktivität massiv ab. Das scheint ihnen zu gelingen. Sie bremsen die Aktivität aber so stark ab, dass mittlerweile die meisten Marktteilnehmer von einer Rezession ausgehen.

Quelle: Twitter, Richard Bernstein Advisors, @RBAdvisors, 17.11.2022
Die Grafik zeigt eine Umfrage bei den grössten institutionellen Investoren. Sie wurden gefragt, ob sie in den nächsten 4 Quartalen mit einer Rezession rechnen. Fast 50% der Befragten stimmen dem zu. Das ist der höchste Wert seit 1970.

Quelle: Twitter, Mohamed A. El-Erian, @elerian, 19.11.2022
Die Grafik zeigt eine Umfrage unter den grössten Investoren weltweit. Noch Anfangsjahr gingen die meisten von hohem Wachstum und hoher Inflation aus. Das hat sich nun komplett geändert. Die Mehrheit der grossen Investoren rechnet mit weiter überdurchschnittlicher Inflation, aber mit tiefem Wachstum. Der Fachbegriff dafür ist Stagflation.
Sowohl Firmen wie Privatpersonen stellen sich auf ein schweres Jahr ein.

Quelle: Twitter, The Daily Shot, @SobertLook, 18.11.2022
Die Grafik zeigt eine Umfrage unter den CEOs amerikanischer Firmen. Die meisten gehen davon aus, die Arbeitszeiten der Belegschaft stark reduzieren zu müssen. Der Wert war nur in der Finanzkrise 2008 tiefer.

Quelle: Twitter, The Daily Shot, @SobertLook, 18.11.2022
Bei einer Umfrage unter Privatinvestoren wurde gefragt, ob sie im nächsten Jahr eher mehr oder weniger investieren können. Die meisten gehen davon aus, im nächsten Jahr weniger Kapital zur Verfügung zu haben.
Gleichzeitig zur Abkühlung der Wirtschaft normalisieren sich die internationalen Lieferketten weiter.

Quelle: Twitter, The Daily Shot, @SobertLook, 18.11.2022
Die Grafik zeigt die Frachtraten zwischen Shanghai und Los Angeles. Seit dem Vorjahr sind diese um 80% eingebrochen und fast wieder auf dem Stand wie vor der Covid-Zeit.

Quelle: Youtube, Markus Koch Wall Street, 18.11.2022, Zeitspempel: 8.40
Die Grafik zeigt das Geldmengenwachstum M2 in Europa und in China. Neben der Erhöhung der Leitzinsen reduzieren global die Notenbanken die Geldmenge. Damit fliesst kein Geld mehr an die Aktienmärkte.
Eine Ausnahme scheint hier China zu sein, die bereits eine Trendwende vollzogen hat. Viele Anleger hoffen nun, dass die anderen Notenbanken, im speziellen in den USA und Europa die Geldmenge nicht weiter reduzieren. Das wäre sehr positiv für die Aktienmärkte.
Wie positionieren sich die grossen Anleger fürs Jahresende?
Jeden Monat befragt die Bank of America die grossen institutionellen Anleger über ihre Anlagepolitik und wo sie die Märkte sehen.

Quelle: Isabelnet, 17.11.2022
Hier wurden die Anleger gefragt, wo sie die grösste Blasenbildung sehen oder mit anderen Worten, wo schon alle investiert sind und sie sicher nicht noch investieren würden.
Der starke USD, auf sinkende Aktien in China zu wetten und den hohen Ölpreis sind hier die wichtigsten Nennungen.

Quelle: Isabelnet, 15.11.2022
Die Grafik zeigt den USD Index und den Wert der oben genannten Umfrage, wie viele Investoren den USD als überbewertet anschauen. Die Korrelation der beiden Linien ist sehr hoch. Die Zeiten des starken USD sollten also gezählt sein.

Quelle: Isabelnet, 17.11.2022
In der Umfrage rechnen 80% der institutionellen Anleger mit einer Rezession. Gleichzeitig machen sie sich Sorgen um die Qualität der Firmenfinanzen und wünschen sich, die Firmen würden ihre Bilanz stärken.

Quelle: Isabelnet, 17.11.2022
Hier wurden die institutionellen Anleger gefragt, ob sie den Technologiesektor Über- oder Untergewichten. Nach fast 10 Jahren ändert die Gewichtung der Technologieaktien. Es ist zu erwarten, dass die Untergewichtung noch länger anhalten wird. Technologie- und Wachstumsaktien brauchen billiges Geld, was es zurzeit nicht gibt.

Quelle: Isabelnet, 16.11.2022
Die institutionellen Anleger wurden auch gefragt, wie hoch ihr Bargeldanteil in den Anlageportfolios ist. Der ist so hoch wie das letzte Mal 2003! Wenn auch nur ein Teil dieser Gelder wieder in die Märkte fliesst, stehen uns erfolgreiche Börsenmonate bevor.
Zusätzliche Bildquellen: Anfangsgrafik Designed by Freepik
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