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  • martin1060

Marktanalyse - Kalenderwoche 45/2023

Gold im Portfolio, der Bitcoin erwacht zu neuem Leben


Chart der Woche


Quelle: Isabelnet. 7.11.2023


Im Januar 2022 begann eine grössere Korrektur der Aktienmärkte. Die Grafik zeigt die Rendite von Gold (dunkelblau) und dem US-Aktienindex S&P 500 (hellblau (normal), grün (gleich gewichtet)),


Warum das wichtig ist


Die Anleger streiten sich oft, ob Gold in das Anlageportfolio aufgenommen werden sollte. Gold bringt keinen Ertrag, es liefert keine Dividende. Gold wird oft als Krisenwährung bezeichnet. In Zeiten von Ungewissheit oder auch steigenden Zinsen lohnt sich die Beimischung von Gold in einem Portfolio. Das belegt die Grafik oben. Eine Beimischung von Gold hätte ein Portfolio seit Januar 2022 gut stabilisiert und die Verluste minimiert.



Der Bitcoin erwacht zu neuem Leben


Im Markt um den Bitcoin gibt es zwei sehr positive Entwicklungen, die den Markt nach oben treiben. Seit dem Tiefst im Dezember 2022 hat der Markt bereits um 130 % zugelegt. Es scheint aber noch viel mehr möglich.

Institutionelle Anleger haben den Markt neu entdeckt. Und mit dem steigenden Volumen steigt auch der Preis.


Halving (die grosse Halbierung)


Bitcoin ist ein sehr dezentralisiertes Netzwerk, damit es von niemandem kontrolliert werden kann. Damit eine Transaktion erfolgreich durchgeführt wird, muss sie in den Büchern auf allen Knotenpunkten (Nodes) hinzugefügt werden. Aktuell gibt es 16'953

Knotenpunkte.

Um eine Transaktion zu verbuchen, braucht es also viel Rechenleistung. Die Personen, die diese Rechenleistung zur Verfügung stellen, werden belohnt, da ohne sie das Netzwerk nicht funktionieren würde. Man nennt sie auch Miner, da sie neue Bitcoins schürfen oder erschaffen.



Quelle: crypto.com, What Is Bitcoin Halving, Mai 2023


Noch 2009 gab es als Belohnung noch 50 Bitcoins pro Block, aktuell 6.25 und nächstes Jahr wird der Wert auf 3.125 reduziert. Diese Halbierung der Belohnung ist fix im Code des Bitcoins verankert und Teil des Systems.


Dadurch die Halbierung der Belohnung, verdoppeln sich die Kosten, um einen Bitcoin herzustellen.


Quelle: Bitcoin.com, Mining Bitcoin on Household Electricity, Aug 2023


Die Grafik zeigt, wie hoch die Energiekosten für eine Privatperson in jedem Land sind, um einen Bitcoin herzustellen. In den USA belaufen sich die Kosten auf USD 46'280, aber in Iran nur USD 530.


Ab dem 17. April 2024 werden sich die Kosten verdoppeln. In den USA steigen die Kosten dann auf 92'560. Da der Bitcoin aktuell bei 39'000 liegt, wird keine Privatperson in den USA neue Bitcoins herstellen. Ausser der Preis steigt über den Betrag von USD 92'560.


Bei einem Halving schrumpft daher das Angebot an Bitcoins, das führt tendenziell zu einem steigenden Preis, bis es sich für die Miner wieder lohnt Bitcoins herzustellen.


Quelle: crypto.com, What Is Bitcoin Halving, Mai 2023


Die Grafik zeigt den Preis von Bitcoin (dunkelblau, Bergkette) und die Zeitpunkte des Halvings (hellblaue Linie). Mit dem roten Pfeil ist der Preiseffekt in der Zeit vor und nach dem Halving eingezeichnet. In der Vergangenheit kam es um diesen Anlass herum immer zu einer Zunahme des Bitcoinpreises um mindestens 100%.

Die Aufwärtsbewegung beginnt in der Regel zwei bis sechs Monate vor dem Halving. Dies stimmt viele Anleger optimistisch.



Spot ETF von BlackRock


ETF (Exchange Traded Funds) sind ein sehr beliebtes Instrument für Anleger, um zu investieren.

Es gibt zwei Arten von ETFs:

  • Futures ETF: Dies wird vor allem im Rohstoffbereich angewendet. Der ETF enthält keine Goldbarren oder kein Weizen, da man dies lagern und bewachen müsste, was viel Geld kostet. Der ETF schliesst daher ein Termingeschäft am Finanzmarkt ab (Futures), das ihm das Recht gibt, Gold oder Weizen zu beziehen. Bevor der Zeitpunkt zur Lieferung erreicht wird, wird das Recht verkauft und ein neues Recht mit einem neuen Liefertermin gekauft. Der Futures wird gerollt. Das verursacht hohe Kosten. Da es sich nur um Termingeschäfte handelt, hat eine Anlage in den ETF keinen preistreibenden Effekt.

  • Spot ETF: Der ETF kauft jede einzelne Aktie des Index, den er nachbildet, physisch und legt sie in ein Depot. Da dem Anleger ein Teil des Depots gehört, ist dies viel sicherer als ein Termingeschäft. Ein Spot-ETF könnte in jeden Sparplan integriert werden und würde Bitcoin salonfähig machen. Jeder Anleger, der einen solchen ETF kauft, hat einen preistreibenden Effekt auf dem Markt.


Bisher gibt es für den Bitcoin nur einen Futures ETF. Die amerikanische Finanzbehörde (SEC) hat bisher alle Anträge für einen Spot-ETF abgelehnt oder verschoben. Die Firma Grayscale hatte einen Antrag eingereicht, der von der SEC abgelehnt wurde. Grayscale klagt aktuell gegen diesen Entscheid.


Quelle: Twitter, CoinMarketCap, @CoinMarketCap, 28.06.2023


Die Grafik zeigt die Eingabe von BlackRock für einen Bitcoin Spot ETF. BlackRock ist der weltweit grösste Vermögensverwalter. Wenn der Antrag bewilligt würde, wäre das den Bitcoin auf ein ganz andres Level bringen.

Zur Überraschung vieler hat BlackRock den Antrag für einen Bitcoin Spot-ETF am 15. Juni eingereicht. Dies hat bereits ein Anstieg von fast 50 % im Bitcoin Kurs bewirkt.


Um die Tragweite des Entscheides für einen Spot-ETF zu verstehen, lohnt es sich zu betrachten, was beim Gold geschehen ist, als für Gold der erste Spot-ETF auf den Markt kam.

Quelle: Tradingview


Der erste Gold Spot-ETF wurde am 28. März 2003 in Australien aufgelegt und viele weitere folgten. Nach diesem Zeitpunkt kam es zu einer Aufwärtsbewegung von über 400 % im Gold, die 5 Jahre dauerte.

Im Goldmarkt sind ca. 60 % des Volumens gebunden (Schmuck, Teil technischer Instrumente). 40 % des Goldbestandes sind handelbar.


Die Struktur des Bitcoinmarktes ist vergleichbar. 80 % aller Bitcoins wurden geschaffen und noch nie gehandelt. Sind also in "starken Händen". Dies legt den Schluss nahe, dass ein Spot-ETF auf dem Bitcoin einen noch grösseren Einfluss haben könnte als der erste Spot-Gold ETF.






Zusätzliche Bildquellen: Anfangsgrafik Designed by Freepik


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