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  • martin1060

Marktanalyse - Kalenderwoche 22/2022

Höhere Energiepriese beeinflussen die Märkte, Rekordinflation aber erste Zeichen nachlassender Dynamik.



Chart der Woche

Quelle: Isabelnet, 03.06.2022


Der Chart zeigt die Rendite des breiten Aktienmarktindex in den USA, den S&P 500 im Vergleich mit der Rendite der beliebtesten Einzelhandelsaktien (Amazon, Apple, Netflix, Tesla).


Warum das wichtig ist


2021 waren die Schlagzeilen "Jetzt in die besten Aktien des Jahrhunderst investieren". Wer zu spät auf den Trend aufgesprungen ist, und sich zu stark von solchen Schlagzeilen hat leiten lassen, hat jetzt grosse Verluste eingefahren. Eine solide Analyse und das Portfolio breit zu diversifizieren ist wichtiger, als sich von den Trends in der Presse leiten zu lassen.


Was sind die nächsten Blasen die platzen könnten? Ein oft gennnter Favorit ist der Immobiliensektor. Der schnellste Anstieg der Zinsen seit 1950 könnte seine Spuren hinterlassen. Aber auch wer jetzt noch Gas- und Ölaktien kauft, lebt gefährlich.


Höhere Energiepriese beeinflussen die Märkte


Die Aktienbörsen hatten einen guten Wochenstart, wurde dann aber vom steigenden Ölpreis ausgebremst. Das von der EU beschlossene Ölembargo-Light hat den Ölpreis weiter ansteigen lassen.


Quelle: Isabelnet, 04.06.2022


Der Chart zeigt die höchten Jahresveränderungen im Preis von Rohöl seit 1900. Der aktuelle Ansteig ist der Dritthöchste der je gemessen wurde. Nur 1974 und 1999 war der Ansteig höher.



Quelle: Isabelnet, 03.03.2022


Der Chart zeigt, dass ein Ölpreis über USD 110 die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in den USA auf über 50% erhöht.

Der Weg für einen Anstieg an den Aktienbörsen liegt also aktuell fast nur in der Hand des Ölpreises und damit der Entwicklung des Krieges in der Ukraine.



Erste Anzeichen für nachlassende Inflationsdynamik

In der letzten Woche hat die Publikation der Inflationszahlen in der EU von über 7% viele Konsumenten und Anleger geschockt. An der Börse war die höhere Inflation aber schon lange erwartet worden, daher war die Publikation der Zahlen keine grosse Überraschung.


Wenn man die Inflationszahlen sehr genau anschaut mehren sich sogar die Zeichen, für eine nachlassende Dynamik.


Quelle: Isabelnet, 03.06.2022


Die Geldmenge hat einen grossen Einfluss auf die Inflation. Der Chart zeigt die Geldmenge M2 (Bargeldumlauf plus Sichtguthaben von Nichtbanken bei Kreditinstituten, plus Sparguthaben). Die Normalisierung der Lieferketten plus die Reduktion der Geldmenge der Notenbanken sollten eigentlich zu einer tieferen Inflation führen. Ein erstes Indiz, dass die Inflation in den nächsten Monaten wieder abnehmen könnte.

Quelle: Youtube Markus Koch Wall Street vom 02.06.2022, Zeitspempel: 20.20


Der Chart zeigt eine ungewöhnliche Diskrepanz zwischen der Inflation (CPI, Consumer Price Inflation) und dem Konsumausgaben (PCE, Personal Consumption Expenditures Price Index). Der PCE zeigt auf, wie stark die Kosumenten in den USA ihren Konsum in den letzten Monaten zurück gefahren haben. Bei einigen Kommentatoren weckt dies Rezessionsängste aber als ersten Schritt dütfte die Inflation dadurch nachlassen.


Einen kleinen Seitenhieb auf eine der Top-Schlagzeilen von dieser Woche: Elon Musk will 10% der Belgschaft entlassen, da er ein mieses Gefühl für die Wirtschaft hat". Wenn Elon Musk diesen Blog lesen würde, könnte er sich auf Fakten berufen und müsste nicht mit seinem Gefühl argumentieren.


Die beiden Indikatoren lassen hoffen, dass wir in keine Phase von Hyperinflation abdriften. Einen der grössten Einfüsse auf die Inflation haben aber die Energieprise. Nur wenn diese nicht weiter ansteigen, wird auch die Inflation zurück gehen.

Wer aktuell wissen will wie es an der Börse läuft, schaut daher am besten zuerst auf den Ölpreis.

Die westlichen Regierungen haben durchaus Spielraum hier für postive Meldungen zu sorgen. Eine Einigung mit dem Iran oder Venezuela um dies Länder von Embargos zu befreien oder die weitere Freigabe von Ölreseven hätte einen sehr positiven Einfluss auf die Börse. Auch eine wirkliche Angebotserweiterung der OPEC würde helfen.





Zusätzliche Bildquellen: Anfangsgrafik Designed by Freepik


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