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  • martin1060

Marktanalyse - Kalenderwoche 14/2024

Gewinnsaison für das erste Quartal beginnt, Arbeitsmarkt und Löhne in den USA.




Chart der Woche


Quelle: X, Wall Street Horizon. @WallStHorizon, 05.04.2024


Die Übersicht zeigt, welche Firmen wann in diesem Monat ihre Gewinne für das erste Quartal 2024 publizieren.


Warum das wichtig ist


In den letzten Quartalen lief die Veränderung der Gemütslage der Investoren immer gleich ab. Ende des Quartals wurden die Sorgen grösser, dass sich die Wirtschaft nicht abkühlt und die US-Notenbank daher weniger die Zinsen senken könnte. Diese Befürchtungen haben die Kurse nach unten getrieben. Dann lieferten die Firmen im Durchschnitt hervorragende Gewinnresultate ab und alles war wieder vergessen. Die Börse dreht nach oben. Wird das auch in diesem Quartal so gehen?


Die Gewinnsaison beginnt üblicherweise mit den Banken (1, schwarzer Kreis). Dies gibt bereits früh einen generellen Einblick, wie die Wirtschaft im ersten Quartal gelaufen ist. Der nächste grosse Brocken, der viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird, ist der 18. April (2, schwarzer Kreis). An dem Tag zeigt TSMC, der weltweit grösste Halbleiterhersteller und Netflix ihre Zahlen. Das gibt den ersten Einblick in die Technologie und Streaming Branche.

Die wichtigste Woche ist aber traditionell die Woche 4 (3, schwarzer Kreis). Hier stehen die Quartalszahlen der meisten der Magnificant 7 Aktien an. Microsoft, Google, Tesla, Facebook und Amazon. Nvidia kommt traditionellerweise einiges später, erst am 22. Mai.

Eine Woche später, am 1. Mai, steht dann die nächste Sitzung der US-Notenbank auf dem Programm.

Wer noch in die Frühlingsferien fahren will, macht dies am besten vor dem 23. April. Vom 23. April bis zum 2. Mai sind Pflichttage, um sich um die Anlagen zu kümmern.


Quelle: Isabelnet, 05.04.2024


Die Grafik zeigt die bisherige quartalsweise Veränderung der durchschnittlichen Firmengewinne des S&P 500 an (blaue Linie). Im letzten Quartal siegen diese um 8%. Für das erste Quartal 2024 (orange Linie) wird eine Zunahme von 5% erwartet. Der Grund für die leichte Abnahme sind sinkende Margen:

Quelle: Isabelnet, 06.04.2024


Da in den vergangenen Monaten die Kosten im Arbeitsmarkt etwas zugelegt haben, geht man generell von leicht sinkenden Margen aus. Diese sollten dann aber für den Rest des Jahres wieder zunehmen. Ein besonderes Augenmerk liegt in den Begründungen der Firmen und insbesondere der Prognose für das nächste Jahr.



Arbeitsmarkt und Konjunktur in den USA


Quelle: X, Equity Clock, @EquityClock, 05.04.2024


Am vergangenen Freitag wurde neuen Zahlen zur Entwicklung des Arbeitsmarktes veröffentlicht. Dieser entwickelt sich weiter stark. Die Grafik oben zeigt in Blau die durchschnittliche Entwicklung der neu geschaffenen Stellen der letzten 10 Jahre. In Grün der Wert vom letzten Jahr und in Rot der Wert von diesem Jahr. Von einem Abschwung der Wirtschaft oder gar einer Rezession ist nichts zu sehen. Das vermindert die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung und wurde deshalb von den Märkten schlecht aufgenommen.

Quelle: X, Andreas Steno Larsen, @AndreasSteno, 05.04.2024


Die Grafik zeigt die Details hinter den neu geschaffenen Stellen. Nur gerade im Bereich Transport und Lagerung nahmen die Stellen ab, sonst wurden in allen Bereichen neue Stellen geschaffen. Die Zunahme ist also nicht auf eine Sondersituation in einer Branche zurückzuführen, sondern die Stärke ist in der gesamten Wirtschaft zu beobachten.


Quelle: X, Andreas Steno Larsen, @AndreasSteno, 05.04.2024


Etwas Sorge bereitet die Grafik oben. Die Löhne für Angestellte, die den Arbeitsplatz wechseln, haben stark zugelegt (blaue Linie). Dies dürfte sich bald auch mit höheren Inflationszahlen zeigen. Auch hier ein Zeichen, dass die Inflation zunehmen könnte und die US-Notenbank die Zinsen nicht senken wird.


Steigende Lohnkosten sind vorwiegend für den Service-Sektor ein Problem. In dem Sektor sind die Löhne einer der höchsten Kostenfaktoren.


Quelle: X, Lance Roberts, @LanceRoberts, 04.04.2024


Die Grafik zeigt das aktuelle Dilemma auf. Im Industriebereich (dargestellt mit dem Einkaufsmanager der verarbeitenden Industrien, hellblau) befinden wir uns in einer Rezession. Da aber der Servicebereich (dargestellt mit dem Index, der die Ausgaben der Kunden im Servicebereich zeigt, dunkelblau) sich aber sehr stark entwickelt, mag das die schlechte Entwicklung im Servicebereich auszugleichen. Wenn jetzt die Löhne im Servicebereich steigen hat das einen höheren Einfluss auf die Inflation als sonst.


Der Kampf der Bullen (Anleger, die mit steigenden Börsen rechnen) und der Bären (Anleger, die mit sinkenden Börsen rechnen) geht weiter.

Aktuell haben die Bären die Oberhand und eine vorsichtige Anlagepolitik ist angebracht. Etwas mehr Bargeld als üblich zu halten, ergibt Sinn, um günstiger einzusteigen.




Zusätzliche Bildquellen: Anfangsgrafik Designed by Freepik


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