Märkte stabilisieren sich, Auswirkungen der höheren Energiepreise auf die Wirtschaft
Chart der Woche
Quelle: Isabel.net, 11.03.2022
Der Chart zeigt den Verlauf des S&P 500 Index seit 2009. Markiert sind die "vermeintlichen" Krisen warum man hätte verkaufen müssen.
Warum das wichtig ist
Es gibt immer einen Grund zu verkaufen. Wer aber zu den oben angezeigten Zeitpunkten verkauft hat, lag mehrheitlich falsch. Meist steigt man dann wieder zu spät ein, zu einem höheren Kurs als man verkauft hat.
Langfristiges Anlegen bringt mehr Rendite als auf kurzfristige Trends zu reagieren.
Quelle: CNN Money, 13.3.2022
Der Chart zeigt den aktuellen und mittelfristigen Verlauf des Angst und Gier Index von CNN Money. Die Anlagestimmung ist zwar nach wie vor schlecht, aber dies war oft ein guter Zeitpunkt vorsichtig einzusteigen.
Märkte stabilisieren sich.
Das Marktgeschehen wird nach wie vor stark von den News des Ukraine-Krieges bestimmt. So sorgte ein erstes Treffen der Aussenminister für Hoffnung, der Krieg könnte bald zu Ende gehen.
Wichtig für eine diplomatische Lösung ist es Putin einen Weg zu geben, kein (oder nur wenig) Gesicht zu verlieren. Aktuell sind dazu aber keine Bestrebungen zu erkennen. Wir rechnen daher nicht mit einer schnellen diplomatischen Lösung. Dies dürfte auch dazu führen, dass die Märkte weiter sehr volatil bleiben.
Auswirkungen der höheren Energiepreise auf die Wirtschaft
Das grösste Problem für die Märkte ist nach wie vor der stark ansteigende Ölpreis. Es beginnt sich nun abzuzeichnen, wie die Anleger damit umgehen und welche neuen Erwartungen getroffen werden.
Quelle: Isabel.net, 11.03.2022
Die Grafik zeigt wie stark Kapitalinvestitionen (Capex, blau) und der Konsum (Consumtion, rot) auf eine schnelle Veränderung des Ölpreises (positive und negative) reagiert haben. Die aktuelle Prognose erscheint im historischen Vergleich als stärkste seit fast 20 Jahren. Das Bruttosozialprodukt (GDP) könnte dadurch um fast 1% geringer ausfallen.
Quelle: Youtube Markus Koch Wall Street vom 11.03.2022, Zeitspempel: 17.57
Die Grafik zeigt das Wachstum des Bruttosozialproduktes in den USA und die Erwartungen der Investmentbank Goldman Sachs. Sie machte in der Vergangenheit oft sehr treffende Prognosen. Nach 6% Wachstum im 4. Quartal 2021 kommt es nun zu einer starken Korrektur. Dies wird sich auch auf die Firmen auswirken, die weniger stark wachsen können, bzw. mit höheren Energiekosten rechnen müssen.
Quelle: Youtube Markus Koch Wall Street vom 07.03.2022, Zeitspempel: 1.57
Die Grafik der Citibank zeigt wie viele Firmen ihre Gewinnerwartungen jeweils erhöht oder gesenkt haben. In der letzten Woche waren die Senkungen das erste Mal seit September 2020 höher, als die Anhebung der Gewinnprognosen. Dies zeigt auf, wie die aktuelle Krise sich über die Energieprise auf die ganze weltweite Wirtschaft ausdehnt.
Was wir aktuell sehen ist ein normaler Vorgang in Krisenzeiten. Nach einem starken Einbruch werden die neuen Risiken in die Erwartungen aufgenommen. Dies bildet dann die Basis für eine Stabilisierung und einen erneuten Anstieg.
Was aktuell aber zu beachten ist, ist dass wir einen Black-Swan-Event haben. Der Begriff wurde von Nicholas Taleb definiert und bezeichnet ein Ereignis, dass es so noch nie gegeben hat. Siehe mehr dazu auf Wikipedia. Ein solches Ereignis war auch die Finanzkrise oder die Terroranschläge am 11. September 2011.
Erste Investitionen in klar defensive Sektoren können angezeigt sein aber einsteigen sollte man nur sehr vorsichtig.
Nächste Woche folgt am Mittwoch die monatliche Sitzung der US-Notenbank. Ein so starkt ansteigender Ölpreis, wie wir ihn aktuell sehen, entspricht faktisch bereits einer Zinserhöhung. Daher könnten wir uns gut vorstellen, dass die US-Notenbank auf eine Anhebung der Zinsen verzichtet oder wenn, dann nur um 0.25% obwohl die meisten Anleger eine Anhebung von 0.5% erwarten. Dies könnte den Märkten eine weitere Basis zur Erholung geben.
Zusätzliche Bildquellen: Anfangsgrafik Designed by Freepik
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