Die magischen 7 Titel, Unsichere Lage löst sich auf.
Chart der Woche
Quelle: YouTube, Markus Koch Wall Street, 02.11.2023, Zeitstempel 14.24
Die Grafik zeigt die Rendite des breiten Marktindex in den USA, des S&P 500 (grau). In dunkelblau ist nur die Rendite der 7 Aktien: Meta, Amazon, Apple, Microsoft, Google, Tesla und Nvidia dargestellt. Diese Titel werden auch die magischen Titel genannt. Durch ihr grosses Gewicht im S&P 500 haben sie im Alleingang die Rendite um 10% nach oben gezogen. Schaut man den Index ohne diese 7 Titel an, so hätte man seit Anfangsjahr 1% an Rendite verloren.
Warum das wichtig ist
Eine solche Marktdominanz von nur so wenigen Titeln ist sehr unüblich. Da der US-Aktienmarkt in den meisten Welt-Indizes mit 60-70% gewichtet ist, hat es auch einen grossen Einfluss auf viele Anleger.
Viele private und institutionelle Anleger dürften in dem Jahr eine schlechtere Rendite als die Benchmarks haben. In einem diversifizierten Portfolio sind die magischen 7 Titel normalerweise untergewichtet, aber nur wenn man diese hatte, hatte man eine gute Rendite.
Unsichere Lage löst sich auf
In dem Marktbericht vor zwei Wochen haben wir über die grosse Unsicherheit in 4 Bereichen gesprochen:
US-Parlamentsstreit
Krieg in Israel
Immobilienkrise in China
Gefahr weiter steigender Zinsen in den USA, da sich die Wirtschaft nicht abkühlt
Gleichzeitig haben wir darauf hingewiesen, dass die Anleger so negativ eingestellt sind, wie noch nie, uns sich deshalb gute Einstiegspunkte nähern.
Bei drei der oben aufgeführten Punkte gab es in den vergangenen Tagen eine Entspannung.
US-Parlamentsstreit:
Ein neuer Speaker des Repräsentantenhauses wurde gewählt und der machte sich sogleich an die Arbeit. Er legte Biden einen neuen Vorschlag für ein Interimsbudget, das bis zum 14. Januar 2024 reicht. Der Vorschlag sieht vor, das Budget um 1% zu senken.
Krieg in Israel:
Am vergangenen Freitag hielt der Chef der Hisbollah eine öffentliche Rede. Das Fazit: Er stellt sich hinter die Hamas, aber greift nicht aktiv in den Krieg ein. Auch Iran hält sich zurück. Die Drohungen von Amerika scheinen zu wirken. Es scheint zu keinem Flächenbrand zu kommen.
Gefahr weiter steigender Zinsen in den USA, da sich die Wirtschaft nicht abkühlt:
Quelle: Stock3: Arbeitsmarkt zeigt erhoffte Schwäche, 3.11.2023
Vergangene Woche wurden für den Aktienmarkt erstaunlich positive Neuigkeiten aus dem Arbeitsmarkt publiziert. Die Arbeitslosenquote legte überraschend von 3,8 % auf 3,9 % zu und der Anstieg der Stundenlöhne lag mit 0,2 % unter den Erwartungen von 0,3 %. Ebenfalls gute Nachrichten bei den Lohnstückkosten. Hier war eine Zunahme von 0.7% erwartet worden, aber sie sanken um 0.8%.
Das reduziert die Gefahr nach weiteren steigenden Zinsen enorm. Es kam dann auch zu einem Umschwung am Anleihenmarkt.
Quelle: US Treasuries Yield Curve, 5.11.2023
Die Grafik zeigt, wie sich die Zinskurve in den USA nach diesen Zahlen verändert hat. In Rot ist die Kurve Ende Oktober und in Blau vom letzten Freitag. Die Zinskurve hat sich stark nach unten verschoben, sprich die Zinsen sinken wieder.
Quelle: Stock3, 3.11.2023
Die Grafik zeigt die den Unterschied zwischen den zehnjährigen Zinsen in den USA und den zweijährigen Zinsen. Da aktuell die kurzen Zinsen höher als die langfristigen sind, spricht man von einer inversen Zinskurve. In der Vergangenheit kam es immer zu einer Rezession, wenn sich die inverse Zinskurve begonnen hat aufzulösen. Diese Auflösung scheint nun zu geschehen. Das heisst, die Rezession müsste in den nächsten 2–4 Monaten folgen.
Von den vier Bereichen mit grosser Unsicherheit haben sich damit bei drei die Wolken gelichtet. Das ist für uns ein Zeichen, jetzt wieder erste Käufe zu tätigen.
Quelle: Twitter, SentimentTrader, @sentimentrader, 04.11.2023
Die Grafik zeigt oben den Kursverlauf des US-Aktienindex S&P 500 und unten der Verlauf der Stimmung der Privatanleger. Wir haben schon in früheren Marktberichten darauf hingewiesen, dass es eine gute Idee ist an der Börse einzusteigen, wenn so viele Anleger negativ sind. Alle die Verkaufen wollen haben, schon verkauft und es braucht nur wenig positive Nachrichten, um Käufer anzulocken.
Quelle: YouTube, Markus Koch Wall Street, 01.11.2023, Zeitstempel 05.45
Auch diese Grafik unterstützt die Aussage von oben. Sie zeigt die Anzahl Tage in denen beim S%P 500 mehr Anleger Put-Optionen gekauft hatten als Call-Optionen. Mit Put-Optionen sichert man sich gegen tiefere Kurse ab. Seit letzter Woche, nach rekord-langen 70 Tagen, hat sich der Wert erstmals gedreht.
Wir glauben jetzt nicht an eine Trendwende von 2 Jahren, aber bis Ende Jahr sollten uns steigende Kurse begleiten.
Mit der Zeit werden sich die Anleger aber fragen, wie stark die Rezession ausfallen wird und es werden neue ängste aufkommen. Wir investieren daher nach wie vor in grosse, solide Qualitätsfirmen, die seit vielen Jahren stabile Erträge haben. Kleine Firmen (Small Caps) meiden wir. In einer Rezession würde Small-Caps am meisten verlieren.
Zusätzliche Bildquellen: Anfangsgrafik Designed by Freepik
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